Renovationen und Anekdoten
1905
Am 15. Juni 1905 kauft Theodor Birrer-Koch von der Kirchgemeinde das Land für den Bau des Hotels Kreuz. Der Preis beträgt für das Haus Fr. 4.– pro m2 und für die Gartenwirtschaft Fr. 2.– pro m2.
1905
Am rechten Ausgang des Dorfes Romoos wird ein neues Schulhaus mit integrierter Gemeindekanzlei gebaut, das leider 1961 einem Brand zum Opfer fällt. An gleicher Stelle steht heute die Gemeindeverwaltung.
1906
Das alte Hotel Kreuz wird abgerissen.
1907
Das Hotel Kreuz hat Telefonanschluss. Die damalige Nummer: 1
1907
Pfarrer Limacher hat bei Theodor Birrer-Koch sehr stark vorgesprochen und ihn zum Bau einer Dependance überredet, damit mehr Kurgäste einquartiert werden können. Beim Ausbruch des Ersten Weltkrieges reisen alle Kurgäste, ausser eine Frau mit zwei Kindern, ab. Mobilmachung. Zu diesen Zeiten gibt es in Romoos noch keine Autos. Im ersten Prospekt heisst es, dass man mit der Pferdeverbindung, die zweimal täglich fährt, von Wolhusen nach Romoos reisen kann. Es werden auch eigene Pferde und Wagen auf Bestellung nach Wolhusen oder Entlebuch offeriert. Das erste Auto, einen Pakard, besitzt 1927 Adolf Unternährer vom Baumgarten. Er benützt den Wagen als Postauto. Robert Duss und Josef Unternährer sind die nächsten, die ein Fahrzeug anschaffen. Gäste aus folgenden Ländern sind im Gästebuch eingetragen: Ägypten (Kairo), Brasilien (Sao Paulo), Spanien (Barcelona), Österreich (Salzburg), Frankreich (Mülhausen, Strassburg, Paris ), Deutschland (Leipzig, Frankfurt, Duisburg, Stuttgart, Köln, Mannheim).
Einige Eintragungen im Gästebuch:
12.08.1909: Birne Anna, Kairo
07.07.1910: V. Birne, Kairo
09.08.1914: Bischoff Cläry, Geigen-Künstlerin
27.07.1922: Ferreira Edmee, Sao Paulo
07.08.1922: Gullino Vetrice, stud. chem., Barcelona
23.07.1923: Stamm L., Paris
1937
Aus dem fast schwarzen Hotel wird ein Goldenes. Leo Kaufmann lässt durch Dachdecker Achermann ein Gerüst aus Tannlatten und Holz bauen. Malermeister Portmann aus Escholzmatt erhält den Auftrag für die Malerarbeiten, unter Mithilfe von z.B. Post Fritz, Post Bärt sowie Fritz und Josef Schärli. Sie waschen die ganze Fassade ab. Leo kauft goldgelbe Farbe und das Haus wird neu gestrichen. Die ganze Aktion dauert ungefähr ein Jahr.
1938
Das durch Nikotin geschwärzte Täfer in der Gaststube wird beschwerlich gereinigt. Kunstmaler Schaub, der die Statuen der Kirche während der Kirchenrenovation im Zimmer 2 des Hotels Kreuz neu vergoldet, bezahlt Kost und Logis nicht mit Geld, sondern mit der gotischen Malerei und den folgenden Schriftzügen:
«Wenn genossen hast Speis und Trank, so sag Gott dem Herrn lobend Dank.»
«Bier oder Wein, die Wahl ist Dein, mir ist’s egal, zahl.»
«Das Trinken lernt der Mensch zuerst, viel später dann das Essen.
Drum soll er auch aus Dankbarkeit, das Trinken nicht vergessen.»
1939
Altlehrer Schüpfer vom Schulhaus schnitzt den runden Tisch und zwölf Stabellen mit Löwenkopfmotiv auf den Lehnen. Laut Aussage von Hugo Unternährer haben zu dieser Zeit im Winter ein paar Romooser am Tutensee bei Menznau mit dem Fuchsschwanz Eis ausgesägt und nach Romoos transportiert. Da es in den Dreissigerjahren noch keine Kühlschränke gibt, liefert die Brauerei Eichhof Eisknüppel. Die Eisblöcke werden im Sägemehlkeller aufbewahrt und bei Bedarf zerschlagen und als Kühlung von Speisen und Getränken in die Schränke gefüllt. In der Butike im Keller wird eine Schreinerwerkstatt eingerichtet. Der Reis Schang führt hier Reparaturen am Mobiliar aus und erledigt nebenbei für diverse Bauern Wagnerarbeiten.
1942
Küchenumbau von Architekt J. Ulmi, Wolhusen. Ein neuer Kombiherd mit Holz und Elektrisch wird montiert. Die Küchenmöbel werden von der Firma Stadelmann, Wolhusen, angefertigt. Ein grosser Tisch mit Eckbank für Familie und Personal wird platziert. Im Nebenraum wird ein neuer, viertüriger Frigorex-Kühlschrank eingebaut. So hat das Eisschleppen ein Ende. In den Dreissiger-, Vierziger- und Fünfzigerjahren gehen verschiedene originelle Leute im Hotel Kreuz ein und aus:
– Ferrari, ein Deserteur, der in Romoos hängen bleibt und als Totengräber arbeitet.
– Pozzi: «Ha ni vergässe de Zement», als er die Schalung vom Brunnen demontiert und dieser zusammenfällt. Oder, als er eine Gartenmauer machen muss und Max ihm helfen soll, meint er: «Maxi, musch nid helfe de Pozzi, musch nur hole de Moscht!»
– Chauchterli Töni, der im Kreuz beim Essen einer Servelat stirbt.
– Chauchterli Sepp, Schnider Wolf, Pfläger Schang, Rothenbühler Friedrich u.v.m.
1943
Landkauf für den Garten von der Kirchgemeinde Romoos: 114 m2 à Fr. 10.–.
1951
Die Firma Arnet Entlebuch hat zuwenig Arbeit. Sie erstellen im Auftrag der Hotelbesitzer eine Doppelgarage.
1952
Das Täfer im Säli wird ausgebessert, die Beleuchtung ersetzt und der ganze Raum von Kunstmaler Gächter neu gestrichen. Herr Gächter ist freier Maler in verschiedenen Botschaften in Bern.
1953
Die Kegelbahn wird von den Firmen Heiniger, Hüswil, und Zumbühl, Ruswil, automatisiert und renoviert.
1956
Die ersten Geschirrspülmaschinen in Gaststube und Küche werden montiert.
1960
Die erste Waschmaschine Bendix hält im Kreuz Einzug. Die Bettwäsche muss aber noch bis in die Achtzigerjahre in den Estrich getragen und dort aufgehängt werden. 1981 werden der erste Wäschetrockner und eine Bügelmaschine angeschafft.
1961
Im zweiten Stock werden in allen Zimmern Warm- und Kaltwasser verlegt und eine Zentralheizung eingebaut. Im Dunkelzimmer ohne Fenster werden drei Duschen installiert und die WC-Anlagen sanft renoviert. Die Schreinerarbeiten werden von Anton Lustenberger ausgeführt.
1980
Totalrenovation des Erdgeschosses. Gaststube und Restaurant werden restauriert. Aus der Wirtewohnung wird ein Speisesäli und die Küche total saniert. Im Untergeschoss werden Damen und Herrentoiletten installiert. Im Eingangsbereich werden die Vereinskästen in die Wände integriert. Aus den ehemaligen Toiletten wird eine Lingerie.
1980
Aussenrenovation auf drei Seiten Richtung Rütli, Kirche und St. Josef. Alle Fensterläden im ganzen Haus werden repariert und neu gestrichen.
1982
Im ersten Stock wird ein Badezimmer installiert und aus den Hotelzimmern eine kleine Wirtewohnung gemacht.
1983
Aus der grossen Terrasse Richtung Schulhausplatz wird eine Kalte Küche mit grossem Esstisch für das Personal.
1985
Der erste Stock mit dem grossen Saal wird renoviert. Doppelglasfenster, ein neuer Parkettboden, eine Bühne, eine Lüftung, neues Mobiliar, sechs echte Kristalllüster und neue Vorhänge geben dem Saal eine spezielle
Note. Im ganzen Treppenhaus vom Erdgeschoss bis zum zweiten Stock werden Spannteppiche verlegt. Die WC-Anlagen werden renoviert und eine schöne Buffetanlage mit Warenlift zur Küche erstellt.
1995
Die Terrasse Richtung Schulhausplatz im ersten Stock wird zugemacht. Es entstehen ein kleines Personalzimmer und ein Office. Gleichzeitig werden die Wirtewohnung um ein Zimmer vergrössert und die Fenster ersetzt.
1995
Die stillgelegte Kegelbahn wird herausgerissen. Eine neue Lingerie und Röbis Ski-Shop entstehen. Nach einem Jahr wird der Ski-Shop zuerst in eine Bar umfunktioniert und danach richtet Andreas Kaufmann sein Reptilien- und Pfeilgiftfroschzimmer darin ein.
2000
Aus dem Büro und dem Lesezimmer wird ein grosser Raum, das Chrüzstübli. Ein neuer Parkettboden und neues Mobiliar geben dem Raum einen eigenen Charme. Das Büro wird in die Wirtewohnung im ersten Stock verlegt.
2001
Der Seiteneingang rechts wird rollstuhlgängig umgebaut und im Erdgeschoss entsteht eine Behindertentoilette.
2002
Das Hotel Kreuz wird an die Holzschnitzel-Fernheizung von Paul Herger angeschlossen.
2006
Der riesige Tuja-Baum rechts vom Haus, dessen Wurzeln auf der anderen Seite der Strasse unter dem Bankgebäude enden, wird gefällt.
Einspänner vor dem Hotel Kreuz um 1910.
Das erste Auto in Romoos, der «Pakard» von Adolf Unternährer.
Eine Seite des Gästebuches von 1910.
Früherer Stammtisch mit Stabellen.
Altlehrer Schüpfer schnitzte die Stabellen.
Löwenkopf, Wappentier der Kaufmanns.
Gotische Malerei mit einem Schriftzug in der Gaststube.
Am Stammtisch 1939: Josef Küng, Werner Koch, Leo Kaufmann, Maria Kaufmann, Jakob Müller.
Oase der Ruhe beim Seiteneingang.
Chauchterli Sepp, ein bekanntes Original, mit Hund.
Max Kaufmann und Werner Roos beim Entfernen der Schlacke in der Gaststube.
Ein Brautpaar wird erwartet: Gästebuch vor dem imposanten Spiegel.
Der neurenovierte Kreuzsaal bei der Einweihung.
In dieser Ecke wurde Stefan Kaufmann 1961 geboren. Nun studiert er hier die Baupläne!